Wenn wir Löcher in die Luft starren, geistig abwesend wirken, formen sich oft Gedanken zu konkreten Ideen und Konzepten. Manchmal nimmt diese Entwicklung einen wunderlich wirkenden Verlauf. Der Physiker Gerd Binnig nahm beim Blick an die Raufasertapete seines Zimmers an der Stanford Universität plötzlich ein Muster in den kleinen Unebenheiten wahr. Es schien, als formierten sich die Strukturen zu einem Modell – die Form inspirierte ihn zum fehlenden Schlüssel für die Entwicklung des Rastertunnelmikroskops. Später erhielt Binnig dafür den Nobelpreis für Physik.
Kreativität ist also ein ungezähmtes Biest. Sie entsteht an Orten, die sich nicht exakt vorhersehen lassen. Sie entsteht häufig immer dann, wenn wir nach einer konzentrierten Arbeitsphase locker lassen, den Gedanken Raum zur Entfaltung geben.
Wie funktioniert Kreativität?
Kreativität betrachtet der Physiker Gerd Binnig als Prozess, der nach evolutionären Mechanismen funktioniert: Reproduktion, Mutation, Auslese, Isolation und Kooperation. Mutation zum Beispiel findet statt, wenn Informationen aus einem Gespräch mit Kollegen auf dem Flur, aus Filmen, Vorträgen oder Zeitschriften sich einige Tage später zu neuen Gedanken entwickeln. Das Gehirn hat in der Ruhephase eine Idee entwickelt. Sie hat die internen Filter, die für das Vergessen unnützer Informationen sorgen, überlebt – und hat nun die Chance zu reifen.
Workshops neu Denken
Warum also nicht diese Effekte nutzen und einmal bewusst Workshops nicht in geschlossenen Räumen, sondern unterwegs in inspirierender Atmosphäre durchführen? Das ist die Grundidee des Konzepts „Innovation Walk“. Ausgewiesene Experten (Innovation-Guides) teilen hierbei mit den Teilnehmern nicht nur ihr Wissen, Ihre Erfahrungen zu den für Entscheider derzeit wichtigsten Themen. In einer innovativen, neuen Form des Wissens-Transfers erlernen die Teilnehmer, wandernd in der wunderschönen Natur des Tegernseer Tals, in sogenannten „Walking Workshops“, gleichzeitig noch neue Techniken und Innovationstools. Denn anders, als in gewohnter „Indoor-Atmosphäre“ verankert sich das Experten-Wissen – wandernd – sehr viel intensiver und nachhaltiger als in einer noch so coolen Arbeitsumgebung.
Emotionen als Kreativitätstreiber
Es ist wichtig zu verstehen, dass bei kreativer Arbeit Emotionen und die damit verbundenen Reaktionen von Gehirn und Psyche eine entscheidende Rolle spielen. Denn sie beeinflussen das Ergebnis entscheidend. Daher ist es bei der Ideenfindung sehr wichtig, für Rahmenbedingungen zu sorgen, die diese Prozesse fördern.
Mit dem Innovation Walk passiert genau dies: Die Workshops finden in Bewegung statt, unterwegs, mit Teilnehmern aus ganz unterschiedlichen Bereichen – danach kann sich das Gelernte bei der Wanderung zur nächsten Station setzen, in Gesprächen mit anderen Teilnehmern weiter vertiefen und zu neuen Gedanken führen.
Florian Kohler, CEO der Büttenfabrik Gmund, beschreibt diese Erfahrung so:
„Ich war begeistert, wie sich der Innovation Walk sprichwörtlich im Lauf entwickelte. Die Kombination aus angenehmer Bewegung und Fach- / Netzwerkaustausch ist ganz besonders und neuartig.“
Wer dieses Format einmal testen will: am 27. September gibt es am Tegernsee die nächste Gelegenheit. Anmeldung unter: www.innovationwalk.de